News Dezember 2017

Die Familie sind unsere Wurzeln.


 


 

Familien sind die kleinste Gemeinschaft in unserer Gesellschaft und oft belastet. Das äußert sich nicht nur in angespannten Familienfeiern. Ungelöste Konflikte und Traumata im Familiensystem wirken sich - meist unbewusst - auf das ganze Leben aus. Die Geschichte wiederholt sich ein ums andere Mal, bis das Problem erkannt und gelöst wird. Familienaufstellungen sind ein probates Mittel, um Frieden und Heilung in Familiensysteme zu bringen.

 

Eine Familie ist, über viele Generationen, die wichtigste Gemeinschaft eines Menschen. Hier finden die frühesten und tiefsten Bindungen und Prägungen statt. Eltern und Großeltern, Sprache und Kultur sind seine Wurzeln und haben entscheidenden Einfluss auf seinen Lebensweg, auf seine Bindungsfähigkeit, Selbstwert,Liebesfähigkeit und beruflichen Erfolg.

Ist ein Vater in der Kindheit nicht verfügbar oder sind männliche Vorfahren in den Kriegen gefallen, so kann es sein, dass ein männlicher Nachkomme mit seinem Leben nur schwer zurechtkommt. Er kann das Leben nicht so recht nehmen. Ihm fehlt die Kraft der männlichen Wurzeln und diese sind wichtig für Erfolg im Leben. Manchmal reinkarniert sich auch ein früh gestorbener, gefallener oder als vermisst gemeldeter Vorfahre wieder in die gleiche Familie, ein oder zwei Generationen später. Dann bringt er die emotionalen Folgen, die zu seinem frühen Tod geführt haben, in dieses Leben mit, was Gesundheit und Lebensglück erschweren.  

Ebenso vererbt sich auf der seelischen Ebene die Trauer der Groß- und Urgroßmütter um deren Kinder, Geschwister oder den Verlust der Heimat. Diese Schwere der Trauer wirkt sich auf die Nachkommen oft mehrere Generationen aus. Körperliche Symptome, seelische Verstimmungen oder kritische Verhaltensweisen, wie Drogensucht, Workaholic, fehlende Beziehungsfähigkeit, können auf solche frühen traumatischen Schicksale hinweisen. Das kann vom Kleinkind bis zum Erwachsenen zutreffen. Hier fehlt ein tiefes Vertrauen in das Leben und die innere Erlaubnis, glücklich zu sein.

Jede traumatische Erfahrung gräbt sich tief in das zelluläre Gedächtnis eines Menschen ein und wandert ungeheilt von Generation zu Generation. Es sind die Emotionen, die sich auf Körper, Geist und Seele auswirken und mannigfaltig in das Leben eingreifen. Welche zutiefst unbewussten Erinnerungen bringen „Schrei-Kinder“ in dieses Leben mit? Welche seelische Not wirkt in unruhigen, zappeligen Kindern oder depressiven Jugendlichen und Erwachsenen?

Der Körper als Instrument der Seele spricht seine eigene Sprache und drückt sich durch physische oder psychische Schmerzen, Krankheiten und andere Symptome aus. Oft fühlen sich Menschen innerlich leer, wie fremd, und haben das Gefühl, nicht über ihr eigenes Leben bestimmen zu können. Es fehlt ihnen die innere Kraft der Selbstermächtigung und Freiheit für ihr eigenes, individuelles, erfülltes und selbstbestimmtes Leben.

Ein gutes Sinnbild in der Natur ist ein kraftvoller Baum, der in seinen vorgegebenen Plan hineingewachsen ist und seine Nahrung durch vielfältiges, tief in die Erde hinein entwickeltes Wurzelwerk aufnimmt und auf seinem guten Platz allen Stürmen trotzt. Steht er auf felsigem, harten Boden, kann er kein kraftvolles Wurzelwerk entfalten und sein Wachstum bleibt begrenzt. Auch der Mensch kann seine Potenziale und seinen inneren Reichtum nur entfalten, wenn er durch die Kraft der Ahnen, seine Wurzeln, genährt ist.

Ein guter Platz in der Herkunftsfamilie erfüllt die Bedürfnisse nach körperlicher, seelischer und geistiger Nahrung. Wird er von den Eltern und Vorfahren zur Verfügung gestellt, ist die Voraussetzung für ein stabiles und kraftvolles, gelingendes Leben gegeben. Ist die Verbindung unterbrochen oder durch Schicksal erschwert, gelingt die Rückanbindung durch eine gut geleitete Familienaufstellung.

Eine Familienaufstellung kann Wunder bewirken.

Sie erlöst Ungeheiltes über Generationen dort, wo die Ursache der Belastung durch Schicksal entstanden ist. Eine Aufstellung, sowohl in Einzel-Situation als auch in einer Gruppe, ist eine zutiefst achtsame und heilende Methode, um das Informationsfeld eines Familiensystems zu verändern. Zu einer Familie zählen alle, die über Kinder mit ihr verbunden sind, auch die Verstorbenen jeden Alters, Schwangerschaftsabbrüche, Abgänge und sogar große Lieben, die durch Tod nicht gelingen konnten, wie es im zweiten Weltkrieg oft geschehen ist.

In einer Aufstellung wird direkt erlebt, wie viel Liebe im Schmerz gebunden ist. Sobald dieser Schmerz sich auflösen darf, befreit sich all die unterdrückte Liebe. Die tiefe Verbundenheit zu den leiblichen Eltern darf gefühlt werden und Heilung kann geschehen. Das ist die beste Voraussetzung für das Gelingen des weiteren Lebensweges. Kinder und Jugendliche müssen nicht einmal anwesend sein und dennoch passieren ungeahnte Veränderungen. Das Leben kann auf einmal gelingen und leicht werden.

Auch eine traurige, traumatische oder erschwerte Kindheit kann Heilung erfahren. Wenn ein Mensch erkennt, dass schweres Schicksal durch die Eltern gewirkt und ihr Denken und Tun verursacht hat, erkennt er, dass nicht er gemeint war, sondern zur Verfügung stand. Ein Glück, wenn es ihm gelingt zu vergeben und dann in Freiheit zu leben. Es lohnt sich, bei sich selbst anzufangen, die eigenen Unzulänglichkeiten zu heilen, sich in Liebe mit den Ahnen zu verbinden und um ihre Kraft zu bitten.

 

Eure Brigitte

 

News 2017 November

Wir alle streben nach Liebe und Harmonie, weshalb wir Konflikte meiden und Ängste gerne umgehen. Dafür nehmen wir ganz unbewusst unterschiedliche Rollen an. Wir sind diese Rollen nicht, wir spielen sie nur. Ganz unwissend, aber meistens perfekt. Ganz ungeübt, aber nach dem immer gleichen Muster. Wir sind dabei nicht auf eine Rolle festgelegt, nein, wir können sogar während einer Handlung von einer in die andere Rolle schlüpfen. Wir wechseln diese also mit den verschiedenen Situationen, in denen wir uns wiederfinden – spielen jedoch am häufigsten die in der Kindheit gelernte.

Da wir jenes Schauspiel ganz unwissentlich aufführen, ist uns auch nicht bewusst, dass genau dadurch ungesunde Beziehungen entstehen. Diese destruktiven und manipulativen Muster vollziehen sich in der Partnerschaft, unter den Kollegen und auch im inneren Dialog mit uns selbst.

Doch indem wir Konflikten aus dem Weg gehen wollen, geraten wir im Prinzip in Konflikt mit unserem wahren Ich, das nämlich gar keine Rolle spielen möchte…

Das Drama-Dreieck und seine Rollen

 Das Drama-Dreieck zeigt drei Rollen auf: den Verfolger, den Retter und das Opfer. Allen Rollen gemein ist die Ausrichtung nach außen (und nicht auf sich hin, nach innen), das Bedürfnis nach Anerkennung und Aufmerksamkeit sowie dass unsere Ängste uns in die jeweilige Rolle treiben. Das entsprechende Verhalten ist lediglich der Versuch, die Angst zu kontrollieren. Obwohl wir also nicht einmal wissen, dass wir jenes Spiel mitspielen, folgen wir ganz unwillkürlich den (Spiel)regeln, die das rollentypische Verhalten vorgibt.

Im Drama-Dreieck gibt es weder gute noch schlechte Rollen. Im Prinzip hat jeder, der mitspielt, bereits verloren.

1. Der Verfolger

Der Verfolger scheint der vermeintlich Mächtige des Schauspiels zu sein. Er klagt an, hetzt auf, droht und kontrolliert. Er findet das Opfer und wenn es keins gibt, findet er sicher eins, das er dazu machen kann. Er lässt Dampf ab und wird schnell wütend, wenn die Dinge nicht seinen Vorstellungen entsprechen.

Dabei sind die große Wut oder der aufbrausende Ärger auch beim Verfolger in Wahrheit nur Ausdruck von Angst, Scham und Machtlosigkeit. Denn häufig hatten die erwachsenen Verfolger in der Kindheit die Opferrolle inne.

2. Die Opferrolle

Das Opfer ist die vermeintlich schwache Position im Rollenspiel. Ihm werden Dinge (vom Verfolger) vorgeworfen. Oft macht sich das Opfer jedoch selbst dazu. Immer jedenfalls fühlt sich diese Person hilflos und machtlos.

In dieser Rolle erhält man viel der unbewusst gewünschten Aufmerksamkeit und muss weder die Verantwortung noch die Konsequenzen des eigenen Handelns tragen. Denn wenn wir Opfer sind, sind wir am besten darin, anderen die Schuld zuzuweisen. Wir suchen die Schuld im Außen: Die blöde Kollegin, der uneinsichtige Partner, der einen einfach nicht versteht, oder eine bestimmte Situation manövriert uns in diese missliche Lage, die wir wieder ausbaden müssen. Alle anderen haben Schuld – nur wir selbst nicht. Wir empfinden uns als ohnmächtig und haben nun allen Grund zum Klagen und: natürlich um nach Hilfe zu schreien!

3. Der Retter

Der stillschweigende Hilferuf macht den Retter wach. Niemand sonst hört den Schrei des Opfers, doch der Retter ist bereits zur Stelle. Jetzt kann er tun, wofür es ihn gibt und was er am besten kann: helfen, schlichten und sich beweisen – und manchmal dabei auch andere klein machen, nur um selbst besser dazustehen.

Die Retter scheinen die vermeintlich Ehrenhaften des Rollenspiels zu sein. Doch genau wie bei den anderen Rollenträgern, ist die Aufmerksamkeit auch bei ihm nach außen gerichtet. Anstatt die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen, scannen die Retter das Befinden ihrer Mitmenschen. Häufig jedoch verausgaben sie sich und bleiben mit einem Gefühl der Leere zurück, weil ihre Mühen niemand sieht. Und just in diesem Augenblick verwandeln sie sich selbst zum Opfer, da niemand würdigt, wie sehr sie sich bei der Rettung der vielen Menschen einsetzen und verausgaben.

Warum? Weil in diesem Schauspiel alle blind sind!

Schauspiel ohne Zuschauer

Wir alle spielen unwissentlich unsere Rollen. Machen andere zu unseren Mitspielern und werden von den anderen zu ihren Mitspielern gemacht. Sie spielen brav die Rollen, die wir ihnen zuteilen, so wie wir brav die Rollen spielen, die sie uns zuteilen. Ohne Auftrag, ohne Absprache, ohne unser Wissen ziehen unsere Be-ziehungen einen jeden von uns in die entsprechende Rolle.

Jene Beziehungsgeflechte und –gefechte sind allgegenwärtig, doch stets so subtil, dass wir zwar die Wirkungen spüren, aber die Gründe nicht erkennen. Wir sind Akteure eines Dramas, das die Figuren mit giftigem Faden verstrickt. Wir verheddern uns in unseren Mustern. Denn solange wir die Angelegenheiten anderer zu unseren machen, entstehen ungesunde Beziehungen, die keinen Raum für wahren Frieden und echte Freude lassen.

Am Ender der Darbietung gibt es keinen Applaus. Von niemandem und für niemanden, eben weil es keine Zuschauer gibt – wir stehen alle auf der Bühne.

Und wir sind innerlich ausgelaugt, weil wir alle nur spielen, anstatt wir selbst zu sein.

Raus aus dem Drama

Der wichtigste Schritt für jede Veränderung ist zunächst einmal das Bewusstsein für die Situation.

Erkennen wir also die versteckten Muster hinter den Konflikten des Alltags, die sich hinter dem Sichtbaren verbergen.

Welche Mitspieler erkennst Du?

Welche Rolle spielst Du (am häufigsten)?

Welche Rolle hast Du als Kind gelernt?

Welche Rolle spielten die anderen Familienmitglieder?

Und vielleicht noch heute?

Erst wenn Du Dir dieser Muster bewusst bist, kannst Du sie verlassen. Du musst das Spiel nicht mitspielen. Du kannst ganz einfach austeigen. Wie? Indem Du konsequent bei Dir bleibst. Mache Dir bewusst, welche Geschehnisse, Angelegenheiten, Gefechte wirklich Deine sind. Und welche die Deiner Mitmenschen.

Erkennst Du den Verfolger in Dir? Dann ziehe niemanden zur Rechenschaft. Übe wohlwollende und konstruktive Kritik oder halte Dich einfach raus, wenn es nicht Deine Angelegenheit ist.

Spielst Du oft das Opfer? Dann werde aktiv, unabhängig und übernimm‘ Verantwortung für Deine Situation und Deine Gefühle.

Bist Du gerne der Retter? Dann löse die Herausforderungen mit anderen zusammen – oder überlasse den anderen, wofür sie doch eigentlich selbst verantwortlich sind.

Vom Rollenträger zum wahren Ich

Auf diese Weise kannst Du aus dem Schauspiel aussteigen. Sobald Du Deine Position verlässt, gerät das System – in dem jeder vom Anderen abhängig ist – ins Wanken. Denn die anderen brauchen Dich für ihre Rolle und werden bemerken, dass Du Dich jener unbewussten Abhängigkeit entziehst. Ganz unbewusst werden sie versuchen, Dich zurückzuziehen. In Deine Rolle, in ihr Spiel, damit sie ihre Rolle nicht verlieren.

Dabei profitieren letztlich auch Deine (ehemaligen) Mitspieler von Deinem Rückzug. Denn aus den Mitspielern werden die, die sie sein sollen: Unsere Mitmenschen. Mit denen wir mitfühlen und für die wir da sein können, weil wir wieder bei uns sind. Und die mit uns mitfühlen und die für uns da sein können, weil sie wieder bei sich sind.

Wir können nur für andere da sein, wenn wir nicht schon bei ihnen sind. Jeder muss bei sich sein, damit aufrichtige Beziehungen entstehen können – ohne Abhängigkeiten, ohne Schuldzuweisungen, ohne Erwartungen, aber mit unserem ganzen Selbst. Also: Spielen wir keine Rollen mehr, seien wir wir selbst. Das löst die Verstrickungen, macht unser Leben einfacher und die Beziehungen aufrechter.

Eure Brigitte

 

News Oktober

Wie wir das Drama und die Projektionen loslassen und das Leben als ständigen Lehrer nutzen können.

 

„Probleme, die man konsequent ignoriert verschwinden nur, um Verstärkung zu holen“

 

Ich bin nicht der Mensch für große esoterische Prophezeiungen, denn in meiner Beobachtung hat bis jetzt noch jeder irgendwie daneben gelegen. Aber ich nehme für mich wahr, dass es tatsächlich so etwas wie eine Energieerhöhung auf der Erde zu geben scheint. Und ich stelle an mir selbst und anderen fest, wie dies nun immer kraftvoller alle Strukturen in Frage stellt, die dem natürlichen Fluss dieser Energie entgegen stehen, und dass es alles in uns an die Oberfläche bringt, das nicht zu unserem authentischen Ausdruck gehört.

Ich glaube, dass dies weiter an Intensität zunehmen wird, und halte das an sich für eine gute Nachricht. Aber es kann auch eine extreme Herausforderung sein und sehr viel Schmerz verursachen, wenn wir nicht lernen, das äußere Drama loszulassen und tief hinter die Fassade unseres Lebens zu blicken.

Ich sehe es an viel zu vielen Menschen, wie wir uns selbst und anderen unnötig Schmerzen zufügen, weil wir so sehr anhaften an dem scheinbaren äußeren Drama - weil wir noch immer kämpfen und um uns schlagen, statt uns in den Prozess zu fügen, der ohnehin nicht mehr aufzuhalten ist. Ich frage mich, wie wir so noch sehr viel turbulentere Zeiten überstehen sollen. Es ist wirklich Zeit, das Drama gehen zu lassen.

Fühlen

 

Wir waren störrisch und stolz, dickbockig und verbohrt, aber es ist genug. Es ist Zeit für uns alle, die Projektionen endlich gehen zu lassen und tief und ehrlich bei uns selbst zu schauen.

Jede Situation in deinem Leben hat mit dir zu tun. Jedes noch so kleine Gefühl ist wie ein Faden, dem du in dein Inneres folgen kannst. Wenn du dich traust, hinzuspüren, diesen Fäden zu folgen, führen sie dich an all jene Plätze aus verknäulten Energien und alten Emotionen, aus Spannungen und erstarrten Mustern, die dich so sehr fesseln und dein Leben formen. Jedes kleine Gefühl ist eine Tür in dein Inneres, um zu lernen, zu heilen, bewusster zu werden.

Das Leben ist nur ein Spiegel

 

Die Umstände deines Lebens sind nur ein Spiegel deines Inneren, die Umstände in der Welt nur ein Spiegel unseres Bewusstseins als Kollektiv. Diese Umstände werden sich niemals ändern, bevor wir uns ändern.  Du kennst die Themen, die in jeder Liebesbeziehung immer wieder kamen, die Gefühle, die sich wie ein roter Faden durch dein Leben ziehen. Es sind nicht die Umstände, es ist dein Bewusstsein.

Manche Menschen sagen, die Welt wäre insgesamt nur eine Projektion unseres Bewusstseins. Dass alles, was hier abläuft, nur ein Spiel ist, in dem wir uns als Wesen spiegeln und erkennen können. Das Leben nur eine Metapher, eine Familienaufstellung im großen Stil, eine Inszenierung aus Bewusstsein.


 

Du brauchst die äußere Realität nicht zu manipulieren, nichts zu manifestieren versuchen. Wir manifestieren die ganze Zeit, und zwar genau das, was wir in unserem tiefsten Inneren wirklich fühlen und glauben. Dein Leben ist dein Lehrer und Spiegel - hör ihm zu und sieh in dein Spiegelbild, fühle, was sich da zeigt, kämpfe nicht damit. Versuche nicht ein schöneres Bild zu kreieren, indem du auf dem Spiegel herum malst. Es ist sinnlos. Was immer du gerade siehst, ist die nackte Wahrheit und der nächste Schritt für deine Heilung. Nimm sie an, fühle durch sie hindurch in dich selbst hinein und handele aus dieser tiefen Akzeptanz, sie gibt dir die Kraft loszulassen.

Jede Minute ist eine Einladung zu wachsen.  Lerne, durch das äußere Bild hindurch zu sehen, lerne alle Wesen als deine Partner zu erkennen, die mit dir lernen und wachsen. Wir begleiten uns alle gegenseitig, oftmals holprig undmanchmal brutal.

Es ist alles Bewusstsein

 

Die Realität deines Lebens folgt deinem Bewusstsein. Die äußeren Dramen sind nur die Inszenierung von inneren Dramen in dir oder unserem kollektiven Feld. Wenn du wirklich in Kontakt mit dir bist, wirklich in deinem Körper, dann kannst du all die Verspannungen, all die Blockaden in dir fühlen, bevor sie sich außen zeigen. Wenn du das kannst, besteht die Möglichkeit, hineinzugehen, die Lektion zu bergen, die darin verborgen liegt, und deine Identifikation loszulassen.

Wenn du das nicht tust, wird sich diese Innere Spannung als ein Drama in deinem Leben manifestieren, immer und immer wieder, damit du hinhören musst, damit du es fühlen musst. Du kannst es nicht ewig verdrängen. Es gibt keinen Weg drum herum: Der einzige Weg führt mitten hindurch.

Um etwas heilen zu können, musst du es fühlen. Aber je mehr du versuchst, die unliebsamen Gefühle in dir zu unterdrücken, je mehr du versuchst, sie zu vermeiden, indem du anderen die Schuld dafür gibst, je mehr du versuchst, zu leugnen, dass sie in dir sind, desto länger und schmerzhafter wird dein Weg. Widerstand ist zwecklos und wir quälen uns damit wirklich nur selbst.

Lass deine Angst los. Lass das Drama los, fühle, was zu fühlen ist.

Drei Ratschläge

 

Hier sind sie:  Es geht niemals um den/die Anderen
Es geht niemals um die Anderen. Lass die Idee Schuld und Vorwürfe los. Die Menschen um dich haben ihre Lektion zu lernen und das ist ihre Verantwortung und ihre Entscheidung. Du aber schau bei dir selbst, übernimm die Verantwortung für deine eignen Gefühle, spüre, was in dir ist.

Vieles von dem, was in dir erlöst werden möchte, wird in Verbindung mit anderen Menschen an die Oberfläche kommen. Sieh es als Hilfe, so schwer es auch manchmal sein mag. Versuche, die Chance darin zu erkennen.

2 . Es geht niemals um die konkrete Situation


Alle Emotionen sind alt, sie kommen aus deiner Vergangenheit. Unterdrückte Emotionen sind wie große rote Knöpfe, in deinem Feld herumlungern - irgendwer wird sie irgendwann für dich drücken. Das ist der Auslöser, aber nicht der Grund für deine Emotionen, und es würde dich niemals so hart treffen, wenn es nicht ein sehr alter Schmerz wäre.

Verstrick dich also nicht im Drama der Situation. Es geht nicht um die konkrete Situation, es geht um das Gefühl. Alles Reden und Lamentieren, Problematisieren und Herumdoktern wird dir nicht helfen. Fühl einfach, fühl, was immer da hochkommt – das ist der Faden, der dich in dein Inneres führt. Lass deine Geschichten los, so interessant und wichtig sie dir auch vorkommen mögen und bleib bei den Empfindungen.

3.Nichts ändert sich, bevor du dich änderst
Du kannst die äußere Situation zu manipulieren versuchen, aber sie wird sich ziemlich sicher wiederholen. So lange, bis du endlich fühlst und aufwachst. So lange, bis du endlich losgelassen hast. Gefühle an sich sind kein Problem, erst der Widerstand macht sie wirklich leidvoll.
 

 

Das Ende des Dramas

 

Wenn du wirklich etwas ändern willst, lass das Drama gehen.

Spring in das Leben, koste es. Spiel es, so vollständig du kannst. Vergiss nicht, dass du selbst die Liebe bist, auf die du wartest.

Eure Brigitte